Ganz im Zeichen des Übergangs stand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Karlshafen. Nach 20 Jahren an ihrer Spitze wurde Stephan Pedall als Stadtbrandinspektor (SBI) verabschiedet. Auch sein langjähriger Stellvertreter Dag Steinchen trat nach 10 Jahren nicht mehr zur Wiederwahl an. In seinem teilweise sehr emotionalen Jahresrückblick ging Pedall auch auf seine mehr als 30 Jahre in der Feuerwehr ein, in denen sich die Stadt und ihre beiden Ortswehren sehr verändert haben. Insbesondere dankte er seiner Familie, ohne deren Unterstützung er seine Aufgabe nicht habe erfüllen können, so der scheidende SBI. Zugleich sicherte Pedall der Feuerwehr seine weitere Mitarbeit zu.
Zum neuen SBI wählten die zahlreich erschienenen Brandschützer mit großer Mehrheit den bisherigen stellvertretenden Wehrführer in Helmarshausen, Welf Steinheisser. Zum Stellvertretenden SBI wurde ebenfalls mit großer Mehrheit Jan Seela gewählt. Seela war zuvor Kreisbrandmeister gewesen.
Veränderungen gibt es auch an der Spitze der Karlshäfer Wehr. Nach 22 Jahren als Stellvertretender Wehrführer und Wehrführer trat Sven Messerschmidt nicht mehr zur Wahl an. Felix Ziegler und Patrick Gunkel wurden als Wehrführer gewählt. In Helmarshausen bleibt Andreas Hohmeister Wehrführer, neuer Stellvertreter ist Frank Dittrich.
In ihren Resümees blickten Sven Messerschmidt und Andreas Hohmeister auf ein ereignisreiches Jahr zurück. In zahlreichen Übungsdiensten, Lehrgängen und Einsätzen leisteten die 67 Feuerwehrmänner und -frauen insgesamt fast 6000 ehrenamtliche Dienststunden. Beide Ortsfeuerwehren schafften mit finanzieller Hilfe der jeweiligen Fördervereine zwei Mannschaftstransportwagen an. Hiefür bauten die Helmarshäuser sogar eine Fahrzeughalle.
In ihren Glückwünschen und Grußworten betonten mehrere Redner die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Dreiländereck. Sie unterstrichen auch, wie wichtig es sei, daß die Erfahrung der abtretenden Führungskräfte erhalten bleibe und daß die unterschiedlichen Traditionen der beiden Ortsteile gewahrt blieben. „Wir sind eine Feuerwehr mit zwei Ortsteilen. Gemeinsam arbeiten wir perfekt zusammen“, brachte Stephan Pedall es auf den Punkt. Kreisbrandinspektor Sebastian Mazassek betonte die Wichtigkeit von Kontinuität in der Feuerwehr im Landkreis und lobte, daß die Erfahrung der „Silberrücken“ nicht verlorengehe. Die mehr als 60 Einsätze im vergangenen Jahr zeugten von einer sich verändernden Gesellschaft, so der KBI. Heutzutage riefen die Menschen die Feuerwehr in Situationen, die sie früher selber bewältigt hätten. Hauptkommissar Alexander Lorch von der Wasserschutzpolizei lobte die besonders gute Zusammenarbeit mit Bad Karlshafen. „Aufgrund der großen Entfernungen auf der Weser ist die Feuerwehr oft schneller am Einsatzort“, so Lorch. Bürgermeister Marcus Dittrich ging in seinen Ausführungen auf die Interkommunale Zusammenarbeit ein. Er äußerte die Hoffnung, diese werde in diesem Jahr an Fahrt aufnehmen.
Auch in diesem Jahr konnten sich zahlreiche Feuerwehrleute über Beförderungen und Ehrungen freuen. So wurde Thomas Henne für 40 Jahre Dienst das goldene Brandschutzehrenzeichen verliehen. Wolfgang Seela und Hermann Klöckner erhielten für 50 Jahre in der Einsatzabteilung vom Land Hessen eine Anerkennungsprämie.
Photo (v.l.n.r.): Felix Ziegler, Frank Dittrich, Dag Steinchen, Jan Seela, Sven Messerschmidt, Welf Steinheisser, Stephan Pedall, Marcus Dittrich